märbelschere

Von Frank Milautzcki

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Mein Name ist Lapidarinski. Ich komme zu so vielen Gelegenheiten vor, daß ich mich ständig frage, ob es möglich ist, Stellung zu beziehen, von einem Standpunkt aus, zu einem Thema. Kann meine Sprache etwas treffen, das ich vor mich hin stelle, und bekunden, was da passiert. Wird sie dadurch womöglich selbst zu einer Stelle. Weiterlesen

ausgeschrieben: kunst im block

Im Kern des Projektes „Kunst im Block“ steht die kurzfristige Zwischennutzung (April-Juni) eines Aufganges in der Makarenkostraße 43 b (Greifswald) mit 10 Wohungen (je 2-3 Räume), welcher durch Studenten und Künstler zu Konzeptateliers umgestaltet und im weiteren Verlauf im Rahmen einer zweiwöchigen Ausstellung zugänglich gemacht wird. Die Ergebnisse der Atelierarbeit werden öffentlichkeitswirksam präsentiert, ein Rahmenprogramm erarbeitet, wie Konzerte, Führungen, Künstlergespräche etc. An jedem letzten Sonntag des Monats werden die Ateliers für Besucher geöffnet. Weiterlesen

vorgestellt: daniel ableev

Im Gespräch mit Daniel Ableev. Von Martin Holz

Es knackt in der Leitung, es rauscht, die Datenkabel sind tot und Daniel Ableev – ich verstehe ihn kaum. Irgendwie gelingt es: und wir treffen ein verknistertes Zusatzabkommen, eine Vereinbarung, nämlich ja die: das Gespräch in einen Briefkasten zu verlagern, und in dieser Reuse fangen wir nun Antworten, fischen wir Fragen: Weiterlesen

ausgeschrieben: tote orte

Die junge Zeitschrift ‚Die Novelle – Zeitschrift für Experimentelles‘ (Hrsg.: Daniel Ableev, Sarah Kassem, Christian Knieps und Dennis Mombauer) ist ein Partner von ‚conquering places‘. Sie entwickelt eine Ausgabe mit dem Schwerpunkt ‚Tote Orte‘ und stellt damit eine wichtige Korrespondenz zu unserem Projekt her. An dieser Ausgabe können sich Autoren und Künstler beteiligen. Weiterlesen

gesucht und vorgestellt: flanzendörfer

Von Martin Holz

Von irgend nach wo‚ (1) auf der Suche nach flanzendörfer. Ohne Anhaltspunkte oder Adresse natürlich, wie auch, flanzendörfer ist weg, ist untergetaucht und einfach nur tot: seit 1988 ist er das. Kein Namensschild spricht also mehr von ihm. Früher soll es ja auch so gewesen sein: zwischen wechselnden Lagern, Unterkünften und Standorten versuchte er unauffindbar zu bleiben. Vielleicht weil die Spürhunde der großen Krake ‚Staatssicherheit‘ hinter ihm her waren oder er nicht anders konnte. Der Unterschlupf von heute ist jedenfalls ein anderer. Ein paar ‚wrackmente‘ (2) im Rucksack – einem geschulterten Briefkasten (3) – müssen reichen, um in seine Nähe zu kommen. Sie sind der Proviant auf dieser Reise: eine Art Telefonkabel, das ins Jenseits führt. Weiterlesen

vorgestellt: anne amelang

Von Martin Holz

Berlin, der erste Schnee, beides Nebensache, denn alles hat seine schreckliche Zeit und macht sich irgendwann aus dem Staub: es hinterlässt Abdrücke dabei und wirft seinen Schatten auf die Haut der Dinge. Wenn sich der Wind dreht, wenn die Sonne andersherum scheint, dann ziehen auch sie weiter: anders bei Anne Amelangs sichergestellten Fossilien, den schattengewordenen Wäldern, die einer anderen Zeitrechnung angehören. Weiterlesen

projekt im fortschritt

conquering places’ ist ein interdisziplinäres Projekt, das als Labor angelegt ist. Es findet von Mai bis Juni 2014 an verschiedenen Orten in Greifswald statt und vereint Künstler, Autoren und Wissenschaftler, die gemeinsam ein Experimentierfeld bilden. Austausch, Diskussion, Forschung. Durch unterschiedliche Strategien können thematische Schwerpunkte weiträumig ausgeleuchtet werden. Diese entstehen vor dem Ausgangspunkt, dem, was das Projekt einmal war: eine Invasion, ein Tatbestand, die Eroberung von Orten mit Briefkästen und Dietrichen, etwas Unerlaubtes, das an toten Adressen durchgeführt wurde. Weiterlesen

vorgestellt: urs bumke

Von Ludwig Feur

In Bumke’s Werkstatt ist es eng und man muss sich bücken um reinzukommen. Dort verstecken sich Bilder, Fotografien und Zettel wie schmutzige Geheimnisse, für die sich keiner mehr interessiert. Sie drängen sich auf wie Flittchen, die auf einen abgedroschenen Verrückten warten: Taxi Driver, denke ich, sehe das Schneewittchen im Glaskasten und die Goldschrift fehlt. Weiterlesen