Schlagwort-Archive: Martin Holz

gesucht und vorgestellt: flanzendörfer

Von Martin Holz

Von irgend nach wo‚ (1) auf der Suche nach flanzendörfer. Ohne Anhaltspunkte oder Adresse natürlich, wie auch, flanzendörfer ist weg, ist untergetaucht und einfach nur tot: seit 1988 ist er das. Kein Namensschild spricht also mehr von ihm. Früher soll es ja auch so gewesen sein: zwischen wechselnden Lagern, Unterkünften und Standorten versuchte er unauffindbar zu bleiben. Vielleicht weil die Spürhunde der großen Krake ‚Staatssicherheit‘ hinter ihm her waren oder er nicht anders konnte. Der Unterschlupf von heute ist jedenfalls ein anderer. Ein paar ‚wrackmente‘ (2) im Rucksack – einem geschulterten Briefkasten (3) – müssen reichen, um in seine Nähe zu kommen. Sie sind der Proviant auf dieser Reise: eine Art Telefonkabel, das ins Jenseits führt. Weiterlesen

vorgestellt: anne amelang

Von Martin Holz

Berlin, der erste Schnee, beides Nebensache, denn alles hat seine schreckliche Zeit und macht sich irgendwann aus dem Staub: es hinterlässt Abdrücke dabei und wirft seinen Schatten auf die Haut der Dinge. Wenn sich der Wind dreht, wenn die Sonne andersherum scheint, dann ziehen auch sie weiter: anders bei Anne Amelangs sichergestellten Fossilien, den schattengewordenen Wäldern, die einer anderen Zeitrechnung angehören. Weiterlesen

projekt im fortschritt

conquering places’ ist ein interdisziplinäres Projekt, das als Labor angelegt ist. Es findet von Mai bis Juni 2014 an verschiedenen Orten in Greifswald statt und vereint Künstler, Autoren und Wissenschaftler, die gemeinsam ein Experimentierfeld bilden. Austausch, Diskussion, Forschung. Durch unterschiedliche Strategien können thematische Schwerpunkte weiträumig ausgeleuchtet werden. Diese entstehen vor dem Ausgangspunkt, dem, was das Projekt einmal war: eine Invasion, ein Tatbestand, die Eroberung von Orten mit Briefkästen und Dietrichen, etwas Unerlaubtes, das an toten Adressen durchgeführt wurde. Weiterlesen